Permakultur
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Autonome und selbstregulierende Systeme sind das Ideal.


Nutze Selbstregulierung und akzeptiere Feedback

Das vierte Permakultur-Gestaltungsprinzip nach David Holmgren zeigt uns: In der Gesamtheit der natürlichen Systeme sorgen Regulationsmechanismen dafür, dass unangemessenes Verhalten einzelner Elemente nicht das ganze System gefährdet. Diese Kräfte existieren auch in vom Menschen ge­schaff­enen Systemen.

Von uns oft als Krankheiten, Schädlinge oder Fraßfeinde wahrgenommene Lebewesen halten durch ihr Eingreifen das Gesamtsystem stabil. Auch sogenannte Unkräuter haben mindestens eine uns bekannte Funktion im System Acker oder Garten: Sie leisten einen Beitrag zur Bodenbildung oder -regeneration. Beispielsweise lockern Pfahlwurzler wie Löwenzahn den Boden und fördern in die Tiefe gewanderte Nährstoffe wieder nach oben.
Die Geschichte des Apfelbauern Walter Margesin ist ein gutes Beispiel für die Arbeit mit der Natur statt gegen sie: Südtirol ist das Land der Äpfel und des Weins – beide werden fast gänzlich in Monokultur und selten ökologisch angebaut. Walter übernahm die 3-Hektar-Plantage seiner Eltern. Während er sie weiter bewirtschaftete, suchte er gleichzeitig nach anderen Anbauformen, denn als Apfelbauer lebt man ständig in Angst vor Wühlmaus, Apfelwickler, Apfelschorf und Hagel. Außerdem gibt es seit einigen Jahren den gefürchteten Besenwuchs, eine bakterielle Infektion, die sich nur durch Rodung der befallenen Bäume eindämmen lässt. Walter hatte schon auf einem halben Hektar begonnen, die Monokultur durch eine bunte Mischung aus Erdbeeren, Feigen, Pfirsichen, Himbeeren, Kürbissen, Aprikosen und Pflaumen zu ersetzen, als auf einem Teil der Apfel­fläche der Besenwuchs auftrat. Dies nahm er zum Anlass, auch hier eine ertragreiche und weniger anfällige Mischkultur anzulegen.
Sich selbst erhaltende und regulierende Systeme zu schaffen, ist ein Ziel permakulturellen Gestaltens – und, wie Holmgren es formuliert, der »Heilige Gral« der Permakultur: ein Ideal, nach dem wir streben, das wir aber nie völlig erreichen können. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, unsere Gärten und Plätze so zu gestalten, dass unser Eingreifen nach einer gewissen energie­intensiven Anfangsphase nur mehr punktuell notwendig wird. Ein ausgeklügeltes Baumscheibengärtner-System haben etwa die Autoren von »Gärtnern im Biotop mit Mensch« erprobt. Ihre Einteilung der Gemüsepflanzen in jene, die »sich selbst gärtnern« und jene, die geringe, mittelintensive oder intensive gärtnerische Pflege benötigen, kann sehr hilfreich sein.
Äußerst interessant sind auch Holmgrens Gedanken zu Feedback und Selbstregulation in menschlichen Gesellschaften. In traditionellen Kulturen existiere ein Bewusstsein dafür, dass sich Mechanismen von negativem Feedback oft sehr langsam – über Generationen hinweg – abzeichnen. Das belegten überlieferte Warnungen wie: »Die Sünden der Väter sieht man an den Kindern bis in die siebte Generation.«
In unserer modernen Gesellschaft leben wir (noch) in dem Glauben, ohne Konsequenzen in globalen Abhängigkeiten und nahezu grenzenloser Freiheit unseres Tuns zu leben und keinerlei Korrekturen nötig zu haben. Der typische moderne städtische Lebensstil bemerkt kaum, dass unser Verhalten ­– etwa der Verbrauch von Elektrizität oder Wasser – unsere Lebensgrundlagen überstrapaziert. Je mehr wir von uns selbst und unseren lokalen Ressourcen abhängig werden, desto wahrscheinlicher werden wir derartige Probleme frühzeitig bemerken und uns Verhaltensweisen aneignen, die dem Ganzen angemessen sind. 

von Ulrike Meißner , erschienen in 21/2013

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