Fachwissen
Waldgärten gestalten - Grundlagenseminar für Einsteiger
Was ist ein Waldgarten?
Ein Waldgarten ähnelt in seinem Aufbau einer lockeren Gehölzpflanzung mit Bäumen, Sträuchern und einer Krautschicht, wobei sich der Aufbau an den Dynamiken und Strukturmerkmalen der offenen Waldsysteme orientiert. Es ist ein System, in dem die Natur regiert und intakt ist, in dem der Mensch minimal eingreift aber einen maximalen Nutzen erzielt. Nicht die Arbeit steht an erster Stelle, sondern das Lenken von dynamischen Prozessen. So ein System liefert dauerhafte Nahrung und schafft gleichzeitig eine hohe Biodiversität.
Für kleine und große Projekte
Die Prinzipien zur Gestaltung eines Waldgartens sind gut verständlich und in jeder Größenordnung umsetzbar. Gerade der Essgarten bietet uns die Möglichkeit, dies in kleinem als auch großem Raum zu zeigen. Zum Einen ist unser Mini-Schauwaldgarten ein gutes Beispiel dafür, wie schon ein 400qm Garten zum essbaren Biotop gemacht werden kann. Etwa mit neuen, spannenden Gemüsearten, die eine mehrjährige Krautschicht bilden und überlagernden Gehölzen mit essbaren Beeren, Blättern und Nüssen. Und zum Anderen können natürlich auch große Areale mit vielen Hektar, im Essgarten sind es insgesamt 2,4ha, nach diesen Prinzipien angelegt und zu ihrem vollen Potential entwickelt werden. Jedes Projekt weist eine ganz eigene Struktur und Pflanzenvielfalt auf, je nach Größe, Erntetechnik, Lage und persönlichen Gestaltungsanliegen.
Das Programm
Dieser Einsteigerkurs gibt Einblicke und praktische Erfahrungen zu drei wesentlichen Aspekten von Waldgärten: Die Planung, die Pflanzen und den Ertrag.
Prozessorientierte Planung
Da wir es im Waldgarten mit sehr dynamischen Prozessen zu tun haben, ist eine gute Planung von entscheidender Bedeutung. Anders als bei den einjährigen Kulturen im Gemüsebau gestalten wir im Waldgarten einen Prozess, der sich über viele Jahrzehnte entwickelt. Wichtige Themen in der Planung sind:
- Die Gestaltung des Mikroklimas.
- Das Verständnis, wie sich eine Pflanzung im Laufe der Zeit entwickelt.
- Faktoren für die Auswahl des richtigen Ortes und der richtigen Größe.
- Unterschiedliche Dynamiken an unterschiedlichen Standorten erkennen.
- Kurzfristige und langfristige Erträge durch eine geschickte Gestaltung
- generieren
Die Wahl der Pflanzen
Neben der strukturellen Planung ist die Wahl der richtigen Pflanzen ein weiterer Baustein der Waldgartenplanung. Hier gilt es, neben der Pflanzenauswahl für den richtigen Standort, die Pflanzen zu finden, die in der richtigen Jahreszeit zu ernten sind. Auch die scheinbar nebensächliche Entscheidung, ob es sich um Schüttel- oder Pflückobst handelt, muss entschieden werden. Weitere Themen werden sein:
- Salatbäume als Dauerkulturen im Waldgarten
- Pilze als Nahrung und Wachstumsförderer ansiedeln
- Außergewöhnliche, schmackhafte Dauerkulturen: Von Farnen,
- Kletterpflanzen und essbaren Blüten
- Obst für jeden Standort: Berglitchis, Honigbeeren, Ölweiden und
- Indianerbananen
Organisatorisches
Übernachtung: Im eigenen Camper können Sie gegen eine kleine Gebühr von 10,-EUR pro Nacht und Person für die Nutzung der Dusche und sanitären Anlagen bei uns im Essgarten übernachten (maximal 3 Camper pro Kurs). Vorherige Anmeldung erforderlich! Weitere Übernachtungsmöglichkeiten bestehen ca. 5km weiter auf einem großen Künstlerhof. Bei Bedarf schauen Sie gerne hier nach.
Teilnehmerzahl: Begrenzt auf min. 10 bis max. 18 Personen, um auf die individuellen Erwartungen der Teilnehmer einzugehen.
Benötigte Materialien: Schreibzeug, festes Schuhwerk und ggf. Sonnen- oder
Regenschutz.