Judit Bartel

Ein eindrückliches Naturerlebnis am Meer war für Judit richtungsweisend für ihre Zukunft. Für einen respektvollen Umgang mit der Erde und allem Leben wollte sie wirken. Aus der Überzeugung heraus, dass wir Menschen das nötige Wissen für langfristig lebenserhaltende menschliche Kulturen haben, und wir nur dahin kommen müssen, unsere Lebensweisen auch entsprechend zu ändern, studierte sie nach einer handwerklichen Ausbildung zunächst Erwachsenenbildung und Kulturanthropologie. Währenddessen begegnete ihr die Permakultur und sie erkannte in ihr das Potential und das Handwerkszeug zu einem radikalen Wandel unserer Alltagspraktiken.

2007 stieg sie in die Bildungsarbeit der Akademie ein und gestaltet diese seitdem mit. Bei ihrer Arbeit als Basisjahrbegleitung, als Kursleiterin und in den Teams der Akademie leitet sie die Frage: Was ermöglicht es Menschen, sich auf ergebnisoffene, lebendige Prozesse einzulassen, sich in ihnen zu orientieren und wertschätzend miteinander zu arbeiten? Dabei verknüpft sie ihr ausgeprägtes Prozessverständnis und ihre Erfahrungen sozialer Permakultur mit Wildniswissen, Naturverbindung, naturverbundener Ritualarbeit und einer tiefen Wertschätzung dafür, wie ein authentischer Zugang zu den eigenen Gefühlen ein kraftvolles Wirken für den Wandel befördern kann.

2014 gründete sie den „Grünspecht – Verein für Naturverbindung und zukunftsfähige Lebensweisen e.V.“ , um auch an ihrem Lebensort die Fähigkeiten und Praktiken zu verbreiten, die hilfreich sind, damit wir Menschen wieder zu einem Lebendigkeit fördernden Teil des Lebensnetzes werden können (https://www.gruenspecht-ev.de/). Sie ist Initiatorin des Projekts „Nüsse fürs Nürnberger Land“, das seit 2020 die Landschaft rund um Judits Wohnort anreichert mit Bäumen, die nahrhafte Früchte tragen und so die Vorzüge von Gehölzen, eine Stärkung der regionalen Selbstversorgung mit Nüssen und permakulturelles Denken für viele Menschen ganz praktisch greifbar macht (https://www.gruenspecht-ev.de/nuesseprojekt/). Die Ernte aus dem eigenen Garten und von den inzwischen zahlreichen Grünspecht-Projektflächen, der Lehm zum Bauen und das Holz zum Heizen, bringen Judit immer wieder in Kontakt mit dem Woher und Wohin der eigenen Stoff- und Energieströme – für sie ein Stück Erdung und Lebensqualität, genauso wie die Zeiten am eigenen Sitzplatz in der Natur und das bewusste Wertschätzen der verschiedenen Jahreszeiten und ihrer Qualitäten.