Sonnewalder-Rot – Ein Anstrich für sägeraues Holz im Außenbereich

Jeder kennt die roten Holzhäuser in Schweden. Doch kannst du diese Farbe auch selbst herstellen?


Jeder kennt die roten Holzhäuser in Schweden. Die Farbe stammt von einer eisenoxidhaltigen Erde, die als Abfall in der schwedischen Kupfermine Falun anfällt. Das fertige Produkt aus Schweden ist ziemlich teuer. Holz muss im Außenbereich vor allem gut belüftet sein, um immer wieder trocknen zu können und gegen die UV-Strahlung der Sonne geschützt zu werden. Deshalb streicht man es mit einem pigmenthaltigen Anstrich.

Schwedenrot für Holz – eine preiswerte Alternative

Hier ist eine preiswerte Alternative zum schwedischen Original, das man leicht selbst herstellen kann. Die angerührte Farbe ist dann begrenzt haltbar. Man sollte also möglichst nur soviel davon machen, wie man ungefähr benötigt. Die Zutaten erhält man bei unten aufgeführten Händlern oder über das Internet. Zur Farbe selbst gibt es zu sagen, das es sich um eine so genannte Schlammfarbe handelt, die am besten auf sägerauhem Holz haftet (also keine gehobelten Latten). Sie umschließt die Fasern und verkieselt mit CO2 aus der Luft. Der Anteil von Leinöl macht die Farbe geschmeidig und schlagregen-fester. Es braucht keine Grundierung und ein Anstrich ist ausreichend, wenn die Farbe frisch verarbeitet wird.

Zutaten für ca. 10-12 Liter, ca. 40 qm

  • ca. 7 Liter Wasser

  • 500 g Roggenmehl

  • 120 g Eisensulfat (Eisenvitriol)

  • 1 kg Quarzmehl (Siliziumoxid)

  • 1 kg Eisenoxidpulver (erhältlich in gelb, rot oder schwarz)

  • 750 g Leinölfirnis

 

Wie wird das Sonnewalder-Rot gemacht?

  1. Mehlsuppe anrühren und mit heißem Wasser klumpenfrei verdünnen.

  2. Nacheinander Eisenvitriol, Quartzmehl und Pigment (Eisenoxid) einrühren.

  3. Zum kochen bringen und 15-30 min. unter Umrühren kochen lassen.

  4. Am Schluss Leinölfirnis einrühren und 15 min. köcheln lassen.

  5. Wenn das Öl nicht emulgiert (sich also nicht augenfrei verbindet) etwas Kernseife dazugeben.

  6. Etwas abkühlen lassen und gleich verarbeiten (immer wieder umrühren ist wichtig!)

Die Farbe sollte recht flüssig sein, aber noch sämig. Abwandlungen: Ich habe das Ganze auch schon mal mit einem gelben feinen Sand (Pigment) aus unserer Kiesgrube gemacht und damit einen Putz gestrichen. Das ging gut und alle halten den Putz nun für Lehmputz. Leider ist die Farbe nicht ganz so schlagregen-fest geworden. Hier wäre wohl eine Grundierung sinnvoll gewesen.

 


Buchtipp
(1) Ziesemann, Knieriemen, Krampfer: Natürliche Farben, Anstriche und Putze selbst herstellen, AT-Verlag,
1996, 142 Seiten

 

Der Text ist bereits erschienen im Buch »fair-handeln! Anstiftungen für zukunftsfähiges Handeln« von Jaana Prüss, 2014

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