Streckenweise liest sich »Selbstversorgung« wie ein sympathisches Tagebuch, denn das Wort »ich« kommt sehr oft vor. Das schafft Authentizität, manchmal aber zusammen mit den vielen Portraitfotos der Autorin auch einen Hauch zu viel davon.
Nichtsdestotrotz gibt das Buch gute und leicht umsetzbare Anleitungen, wie zum Beispiel ihr eigens geschaffenes »3-Phasen-Gartensystem«, das den Anspruch hat mit einem ausgeklügelten Anbauplan, der Anlage von No-Dig-Kompostbeeten und viel Mulch entspannt gärtnern zu lassen. Die vielen Gemüseporträts teilt sie je nach Anbauschwierigkeitsgrad in Schnuppernäschen, Schwärmer*in und Gemüseflüster*in ein. Zur Selbstversorgung gehören natürlich auch das Weiterverarbeiten und Haltbarmachen der Ernte. So gibt sie einige persönliche Rezepte zum Nachmachen von fermentierter Regenbogen-Paprika bis hin zum Sauerteigbrot.
Der Haltung von Hühnern, Ziegen und Schafen widmet sie ebenfalls ein eigenes Kapitel, in dem sie auch der ethischen Auseinandersetzung nicht aus dem Weg geht. Mit »Selbstversorgung« bekommen Lesende ein wohlgestaltetes Werk, bei dem die Lebensmittelherstellung zu Hause ganz schön hip und manchmal ein wenig zu leicht aussieht.