Im Durchschnitt treffen sich rund 20 Personen auf dem Tempelhofer Feld in Berlin zu einem Picknick. Auf dem Feld, ein ehemaliger Flughafen, dessen Wiesen jetzt als Stadtpark genutzt werden, gibt es keine Bäume. Dadurch scheint die Sonne schonungslos auf alle Teilnehmenden. Schnell werden erste Sonnensegel aufgebaut. Zusätzlich sorgen Decken zum Sitzen und ein paar Jungpflanzen zum Mitnehmen für eine gemütliche Stimmung. Jeder hat etwas für das Picknick beigesteuert: es gibt selbstgemachten Kuchen, verschiedene Aufstriche, leckeres Brot, Salate und vieles andere mehr. Zwischen Teetrinken und dem Knabbern von Nüssen, lernen sich die ersten bereits persönlich kennen. Mathias startet mit einem einführenden Vortrag über Permakultur.
Was ist ein Permakultur-Picknick?
In Berlin findet das Permakultur-Picknick seit 2017 jeweils zwei Mal im Jahr statt. Es ist eine kostenlose Veranstaltung, um interessierte Menschen niederschwellig über Permakultur zu informieren. Diese hatten zum Beispiel bislang keinen persönlichen Kontakt zu Permakultur-Gestaltenden, weil sie zum Beispiel die Kosten für Kurse scheuen. Mit einem Picknick gelingt es, Permakultur-Begeisterten einen Raum zum direkten Austausch zu geben. Vom Einsteiger bis zum Fachexperten ist jeder willkommen. Mit dieser Veranstaltung soll die Vernetzung zwischen der Permakultur und anderen enkeltauglichen, nachhaltigen Konzepten und Projekten gefördert werden.
Auf einem Permakultur-Picknick gibt es die Möglichkeit die eigenen Projekte vorzustellen und auch kleine Vorträge oder Workshops zu nachhaltigen Themen zu geben. Bei vergangenen Picknicks in Berlin gab es zum Beispiel einen Input zu den Themen Permakultur-Grundlagen, Foodsharing, Wildnispädagogik, Solidarische Landwirtschaften, Gemeinschaftsbildung, Gartenthemen wie Terra Preta, Pilzzucht und vieles mehr. All das passiert während die Teilnehmenden entspannt ihre mitgebrachten, selbstgemachten und teils geretteten Snacks und Getränke genießen. Schließlich ist es ja auch ein entspanntes Picknick im Stadtpark Tempelhofer Feld.
Die 7 wichtigsten Qualitäten eines Permakultur-Picknicks
Für die Veranstaltung in Berlin sind die folgenden Qualitäten wichtig:
Barrierefreier und kostenloser Zugang
Niederschwelliger Zugang (Interessierte können einfach und auch zwischendurch dazukommen und zuhören, beziehungsweise mitmachen)
Einfaches Veranstaltungsformat, leicht verständliche Inputs und Übungen (ohne zu viele Fachbegriffe, um Interessierte nicht abzuschrecken)
Positiv und konstruktive Stimmung
Es gibt etwas zu lernen
Persönliche Vernetzung mit anderen Menschen und Projekten
Leckeres, möglichst biologisches, regionales, selbstgemachtes, gerettetes Essen und Trinken
Wie läuft ein Permakultur-Picknick in Berlin ab?
Ein Picknick in Berlin findet in einem Zeitfenster von fünf bis sechs Stunden statt. Dabei wird ein Minimum von vier Stunden empfohlen, die für Aufbau, Ankommen und Begrüßung, Kennenlernen, Picknicken und Austausch, sowie dem Abbau benötigt werden. Zu den Permakultur-Picknicks in Berlin kommen zwischen 10 und 30 Personen. Diese Anzahl an Teilnehmenden funktioniert in Berlin ganz wunderbar und gibt genügend Spielraum, um auch die Bildung kleinerer Interessengruppen zu unterstützen.
Der Veranstaltungsort sollte möglichst draußen sein und gegebenenfalls eine Alternative bei Regen bieten. Auch wenn es das Permakultur-Picknick seit 2017 in Berlin gibt, wurde erst seit dem Jahr 2019 einen alternativen Ort bei Regen gefunden. Das Tempelhofer Feld ist dabei für die Berliner ideal. Hier kann ein zwangloser Zugang ermöglicht werden, der zusätzlich auch noch viel „zufälligen Publikumsverkehr“ bietet. Besonders viel Wert legen die Picknick-Veranstaltenden auf eine hübsche Dekoration mit Decken, Tüchern, Kissen, Pflanzen und vielem mehr.
Wenn alles vorbereitet ist, kann es auch schon losgehen. Nach einer Vorstellungsrunde wird gemeinsam das Programm für den Nachmittag festgelegt. Dabei werden die Fähigkeiten der Anwesenden mit in die Programmpunkte einbezogen. In Berlin reichen gewöhnlich drei Programmpunkte mit jeweils einer halben Stunde Zeitumfang völlig aus. Zwischendurch sollten lange Zeitpuffer für freien Austausch, zum Picknicken und Verdauen eingeplant werden.
Weitere Vorschläge für Programminhalte, zur Veranstaltungsvorbereitung und eine Aufgaben-Checkliste gibt es im PDF-Leitfaden vom Permakultur-Picknick.
So organisierst du ein Permakultur-Picknick in deiner Stadt
1. Die Vorbereitung
Finde einen passenden Ort, der den oben genannten Qualitäten entspricht. Lege ein Datum sowie die Anfangs- und Endzeit fest. Mache das Permakultur-Picknick bekannt, dies ist zum Beispiel auf www.permakultur-picknick.de oder dem Kurskalender möglich. Lade bewusst auch Menschen ein, von denen du denkst: “Die sind toll, aber haben bislang keinen richtigen Zugang zu Permakultur-Themen und Menschen bekommen” (Freunde, Verwandte, Bekannte).
2. Das Picknick
Gestalte einen gemütlichen und einladenden Ort für die Teilnehmenden. Denke an Papier, Stifte und alles weitere, was dich bei der Durchführung unterstützt. Plane genug Zeit für freien Austausch und eine Kennenlernrunde ein. Entwickle gemeinsam mit allen Gästen einen Ablaufplan für euer gemeinsames Permakultur-Picknick.
3. Die Nachlese und Ernte
Schreibe einen kleinen Mini-Bericht mit einigen Fotos und schicke diese an info@permakultur-picknick.de. Plane dein nächstes Picknick und suche gegebenenfalls Permakultur-Interessierte, die dir helfen oder die Organisation für dich übernehmen.
Weitere Informationen und einen Newsletter findest du auf www.permakultur-picknick.de. Den Leitfaden mit allen Tipps, der Checkliste und Erfahrungen vom Berliner Permakultur-Picknick kannst du dir hier als PDF-Dokument herunterladen.
