Brennnessel (Urtica dioica)

Die Große Brennnessel wurde zur Heilpflanze des Jahres 2022 erwählt. Sie ist durch ihre Schwellungen verursachenden Brennhaaren vermutlich eine der bekanntesten Pflanzen hierzulande. Doch es zeichnet sie mehr aus als nur ihr „Brennen“. Die Brennnessel ist ein Kulturfolger des Menschen und gilt als Stickstoff-Zeigerpflanze. Sie gedeiht sowohl an sonnigen als auch an schattigen Plätzen und mag humose, nährstoffreiche Böden.


In der menschlichen Ernährung findet die Pflanze Verwendung: Junge Blätter können zu Suppe oder Spinat gekocht oder zu gesunden Salaten oder Brotaufstrichen verarbeitet werden. Für Heilzwecke sammelt man die Blätter zwischen Mai und August. Die ganze Pflanze wirkt anregend auf den Körperstoffwechsel: Frühjahrskuren mit Brennnesselsaft oder -tee sind ein beliebtes Hausmittel, sie wirken zudem harntreibend. Auch die proteinreichen Früchte können gegessen werden.

Aus den langen Stängelfasern wurden früher Stoff, sogenannter Nessel, hergestellt.

Die Brennnessel vermehrt sich über Wurzelausläufer und durch Samen. Im Garten sollte ihr in einem wilden Eckchen Platz zugestanden werden; gut platziert kann sie auch im Staudenbeet durchaus dekorativ wirken. Sie ist Lebensraum für zahlreiche Schmetterlingsarten, Marienkäfer und andere Insekten. Die wuchsfreudige Pflanze gibt einen den Boden und auch den Kompost nährenden Mulch ab, oder sie findet als Düngejauche im Garten Verwendung. Als Heu ergibt sie ein sehr beliebtes Tierfutter.


Bereits erschienen in Oya - enkeltauglich leben.

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